Dienstag, 28. Juli 2015

Hastings auf Expedition! Die neue Serie, Teil 4: Wisentgehege Fredeburg und "Alte Salzstraße"

 Die Wisente sind die letzten Vertreter der Wildrinderarten in Europa.

Wisente erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 2 m und ein Gewicht von bis zu einer Tonne, die Wisent-Kühe werden 600 kg schwer. Sie ernähren sich von Gras (Heu), Farn, Laub, Zweigen und besonders gern von Weidenrinde.

Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Isoliereigenschaft des Winterhaares. Das Fell besteht aus überaus dichtem, filzigem Wollhaar. Auf ruhenden Wisenten bleibt der Schnee oft stundenlang liegen.

Auf den 15.000 Jahre alten Höhlenmalereien in Altamira (Spanien) sind bereits Wisente abgebildet. Sie waren in ganz Europa beheimatet und als nicht leicht bezwingbare Beute bekannt.

Wisente standen kurz vor der Ausrottung. 1755 wurde der letzte in Deutschland lebende Wisent getötet. 1922 betrug der Weltwisentbestand in Zoos und Tiergärten nur noch aus 59 Stück, daraufhin wurde die "INternationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents" gegründet. Die Zucht in Gefangenschaft wurde planmäßig betrieben und Aussetzaktionen folgten. Heute gibt es einige freilebende Herden in Reservaten in Ostpolen und Südrussland.

Ich laufe hier auf der Originaltrasse der "Alten Salzstraße", die direkt am Wisentgehege vorbeiführt. Sie war eine der wichtigsten Handelsrouten in Richtung Lübeck. Der Reichtum der Hanse begründete sich auf das im gesamten Ostseeraum hochbegehrte "weiße Gold". In Lüneburg wurde das Salz aus dem flach unter der Erde (40 m) anstehenden Salzstock gewonnen und in alle Himmelsrichtungen verkauft. Das Einsalzen war neben dem Räuchern und Dörren die beste Möglichkeit Fleisch über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen.

Weit über 500 Jahre rollten hier diese Salztransporte. Der Wegezustand war sehr schlecht, man bewältigte täglich nur 20 bis 30 km. Die beschwerliche und wohl auch nicht ganz ungefährliche Reise (Wegelagerer, Raubritter) von Lüneburg nach Lübeck dauerte bis zu 3 Tage.

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